Sommerfest an St. Ursula: 3000 Euro Spenden und „ein verborgener Engel“

Allen Wettervorhersagen zum Trotz strahlender Sonnenschein, viel Spaß und gute Laune, aber auch ein bisschen Wehmut – so war unser Sommerfest an St. Ursula in diesem Jahr. Rund 3000 Euro Spenden kamen an den vielen Ständen auf dem Schulhof zusammen. Das eigentliche Gesprächsthema war dieses Mal ein anderes: die Verabschiedung von Schulleiterin Frau Stepczynski in den Ruhestand.

Hunderte Schüler, Eltern, Lehrer und Weggefährten von Frau Stepczynski waren für diesen Abschied in die mit bunten Papierblumen geschmückte Aula gekommen. Pfarrer Mertz dankte im Gottesdienst gleich zu Beginn der Schulleiterin: „Sie hat unserer Schule ein Gesicht gegeben.“ Frau Stepczynski habe die Schule mit großer Herzlichkeit und  einer klaren Linie geleitet, hob Pfarrer Mertz hervor. Das sei besonders wichtig, zitierte der Schulseelsorger Papst Johannes XXIII.: „Schule ist ein Übungsfeld, sich auf unsere Umwelt einzustellen.“

Die Fürbitten galten nicht nur Frau Stepczynski, sondern auch den weiteren ausscheidenden Lehrerinnen Frau Buttenberg, die als stellvertretende Schulleiterin an St. Franziskus wechselt, Frau Stöckmann, die ins Kollegium der Bernhard-Lichtenberg-Schule geht, Frau Böttcher und Frau Marlinghaus. Und die guten Wünsche waren auch für die Schüler der vierten und sechsten Klassen bestimmt, die nach den Sommerferien auf weiterführende Schulen gehen.

Frau Stepczynski durfte sich gleich über drei Abschiedsreden freuen. Ihre langjährige Kollegin Frau Weischede, seit Februar Schulrätin im Erzbistum, fasste das Wirken der scheidenden Schulleiterin so zusammen: „Viel geschafft, viel erreicht mit Durchhaltevermögen, Zähigkeit, Zielstrebigkeit und ruhiger Hand.“ Sie zitierte aus einer Beurteilung Frau Stepczynskis 1999, die ihr bescheinigte: „Aktiv, integrierend, kollegialer Führungsstil.“

Frau Weischede erinnerte an die beruflichen Stationen von Frau Stepczynski: Studium der Biologie und Religion an der Pädagogischen Hochschule Berlin, 1978 erste und 1980 zweite Staatsprüfung. Ab 1992 war sie an der Franziskusschule als stellvertretende Schulleiterin, dann wurde sie 2001 Schulleiterin an St. Alfons in Marienfelde, ehe sie vor acht Jahren die Leitung von St. Ursula übernahm.

Schuldezernent Herr Schaumann, ebenfalls ein Weggefährte der Schulleiterin, würdigte ihre Qualitäten so: „Es ist ihr mit viel Empathie gegeben, Menschen mitzunehmen.“ Das geschehe mit großer Umsicht, hob der Schuldezernent hervor: „Das Werk ist bestellt, die Nachfolge geregelt.“ In der Tat: Zum neuen Schuljahr übernimmt die bisherige stellvertretende Schulleiterin Frau Wiese den Staffelstab. Schuldezernent Schaumann hatte Frau Stepczynski nicht nur Grüße des Erzbischofs mitgebracht, sondern auch ein besonderes Geschenk, einen Kunst-Wegweiser für das Erzbistum. Den Titel fand er besonders treffend: „Berlins verborgene Engel“.

Auch der frühere Schulrat Herr Constantin, der mit Frau Stepczynski schon an St. Franziskus zusammengearbeitet hatte, lobte ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten als  Pädagogin: „Die Kollegin, von der ich in meiner Schulzeit am meisten gelernt habe.“ Ihr Berufsleben habe sich immer am Erfolg der Schule und der Schüler orientiert und die Menschen gesehen. Für die „starke Frau Stepczynski“, die sich künftig in der Hospizarbeit einbringen werde, hatte Herr Constantin einen „Kaffee von starken Frauen aus Nicaragua“ mitgebracht.

Besonders bewegend war der Abschied durch die Klassensprecher, Lehrer, Erzieher und Elternvertreter der Schule für Frau Stepczynski. Zur Musik des Disney-Filmhits „Lavender’s blue“ bedankten sich alle für „vielen nette Worte, die oft gut getan haben“. Oder für „die vielen Pflaster“ und die „tollen Spenden- und Verkehrsaktionen“, die „schönen Momente im Unterricht“, „die ruhige Art – und jeden Tag ein Lächeln im Gesicht“. Dazu schenkten die Klassensprecher Frau Stepczynski ein Bild mit ihren Fingerabdrücken und  jeweils einen Lavendelstrauß.

Anschließend überreichten Frau Orth für das Kollegium und Frau Harting sowie Frau Wegener von Tengg für die Elternvertretung Abschiedsgeschenke: Kerzen von den Lehrern und Konzertkarten von den Eltern bzw. „Zeit“, wie es Frau Wegener formulierte.

Frau Stepczynski verabschiedete sich schließlich mit herzlichen Worten von der Schulgemeinschaft. Sie dankte den Eltern, dem Kollegium und dem Förderverein für die gute Zusammenarbeit. Ganz besonders wandte sie sich aber an die Kinder: „Ihr wart immer mein Ausgleich zu all dem Organisatorischen!“

Und dann war die Zeit für das Fest gekommen. Auf dem Schulhof tummelten sich mehrere Hundert Gäste. Sie genossen das kulinarische Angebot, das die Erstklässler-Eltern organisiert hatten, belagerten den von der 5a betreuten Grill, deckten sich am Bücherstand mit doppelten Büchern aus der neuen Schulbibliothek ein und amüsierten sich beim Kistenlauf, am Flutschbrett, beim Frisierstand oder beim lustigen Schwammwerfen.

Über eine gute Sache informieren konnten sich alle am Schminkstand. Dort stellte Bernadette Kowolik ihren Verein „Hoffnung spenden“ vor, der sich für Kinder im afrikanischen Uganda engagiert.

Am Stand des Fördervereins plauderten viele Eltern über dessen Aktivitäten, erwarben Schulkleidung, stärkten sich mit Mango-Lassi oder kauften ein Glas Sekt. Ein heimlicher Star des Schulfests war die kleine Eisenbahn der Evangelischen Kirchengemeinde Rudow, die Herr Einacker vor Jahren bei einer Veranstaltung entdeckt hatte. Zünftig ging es im Kreis, gefahren von den Lokführern in ihren schmucken T-Shirts mit der Aufschrift „Unterwegs im Auftrag des Herrn“. Die Reporter der Schülerzeitungs-AG verkauften die neueste Ausgabe der „Uschi“.

Besonders viel Applaus bekamen noch die von Frau Lenz geleiteten Tanz-Gruppen und die Instrumental-Gruppe von Frau Radzischewski. Zur Musik von Justin Timberlake, aber auch zu einer Polka klatschten und wippten die Zuschauer begeistert mit. Auch die Schüler der Einrad-AG führten ihr Können vor. Die Musiknummern waren so schwungvoll wie das ganze Sommerfest.

Auch die künftige Schulleiterin Frau Wiese freute sich über das gelungene Fest und den Gottesdienst, den die ganze Schulgemeinschaft mitgestaltet hat. Die Einnahmen von insgesamt fast 3000 Euro kommen der neuen Schulbibliothek und damit allen Kindern zugute.

Herzlichen Dank allen großzügigen Spendern und fleißigen Helfern beim Schulfest 2017!